Presseaussendung/Medienclippings
Krems, 6. Juni 2023 – Die Abfallwirtschaft in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zieht Bilanz. Trotz steigender Anforderungen an die stark regulierte Branche konnte die Sammlung und Verwertung von Abfall weiter optimiert werden, bestätigt der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB). Das sei massiven Investitionen in neue Sortierungstechnologien und Digitalisierungsmaßnahmen zu verdanken, so die Expert:innen. Im regionalen Vergleich verursachen die Wiener:innen den meisten Restmüll (276 kg pro Kopf), gefolgt von Niederösterreich (145 kg) und dem Burgenland (128 kg)*. Um die heimischen Recyclingziele zu erreichen, ruft die Branche dazu auf, Abfall so gut wie möglich zu vermeiden und noch besser zu trennen.
Nur getrennte Altstoffe können recycelt werden
Bei der Sammlung von Altstoffen aus der Haushaltssammlung liegen die burgenländische (199 kg pro Kopf) und niederösterreichische (181 kg pro Kopf) Bevölkerung über dem österreichweiten Durchschnitt von 174 kg*. Die Wiener:innen sammeln mit 109 kg pro Kopf vergleichsweise wenig Altstoffe. Alois Fürnkranz, VOEB-Regionalvorstand Wien: „Für die gesamte Ostregion gilt: Es könnten deutlich mehr Papier, Glas- und Metall- Verpackungen, Alttextilien, Leichtverpackungen und Altholz gesammelt und dem Recycling zugeführt werden. Das schont unsere Ressourcen und schützt die Umwelt.“ Zahlreiche Kampagnen und Initiativen rufen bereits dazu auf, Abfall zu vermeiden und besser zu trennen. So soll das Bewusstsein für Abfall als wichtigen Rohstofflieferanten gestärkt werden.
Abfall ist Rohstoff für die Wirtschaft
„Wenn Verpackungen getrennt gesammelt werden, können unsere Recyclingbetriebe daraus kostbare Sekundärrohstoffe gewinnen. Landen jedoch Altstoffe im Restmüll, sind sie für das spätere Recycling verloren“, erklärt VOEB Präsidentin Gabriele Jüly. Getrennte Abfallsammlung sei für die Kreislaufwirtschaft daher essenziell. „Unsere recycelten Wertstoffe werden von der Industrie für neue Verpackungen oder Produkte eingesetzt. Jeder korrekt getrennte Altstoff ist somit ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz.“
Erfreuliche Bilanz dank einheitlicher Verpackungssammlung
Bei der VOEB Regionaltagung wurde auch die Zukunft der Branche diskutiert. Ein wichtiger Impuls sei die einheitliche Verpackungssammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack, die seit Jänner in Niederösterreich und Wien umsetzt wird. Die Bilanz ist erfreulich: Die Sammelmenge ist im ersten Quartal deutlich gestiegen, das erhöhte Aufkommen wurde dank verkürzter Abholintervalle souverän bewältigt. In Wien und Niederösterreich wurden rund 20 Prozent mehr Leichtverpackungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesammelt, im Bezirk Krems Land hat sich die gesammelte Menge an Leichtverpackungen pro Einwohner sogar nahezu verdoppelt**. 2025 ist die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen in ganz Österreich verpflichtend.
„Das freut uns sehr, denn wir brauchen dringend höhere Recyclingquoten bei Kunststoffverpackungen, um die entsprechenden EU-Recyclingziele zu erreichen“, erklärt Stefan Tollinger, VOEB-Regionalvorstand Niederösterreich. „Die Recyclingwirtschaft ist ein wichtiges Wirtschaftsstandbein. Zahlreiche VOEB-Mitgliedsunternehmen stellen die idealen Weichen für die Kreislaufwirtschaft, schaffen Arbeitsplätze und bringen lokale Wertschöpfung ins Bundesland.“ Dank dem lokalen Know- how und Investitionen in Digitalisierung und moderne Anlagen hat sich die Ostregion als Cluster für die Kreislaufwirtschaft erfolgreich etabliert.
Zu Besuch im Erdenreich von Brantner green solutions
Bei der Regionaltagung wurde mit dem „Erdenreich“ ein Herzeigeprojekt der heimischen Kreislaufwirtschaft besucht. Mit modernsten Technologien und Verfahrenstechniken ausgestattet, steht im niederösterreichischen Gneixendorf das jüngste Kompost- und Erdenwerk Österreichs. Gleichzeitig ist die Anlage im Bundesland die Größte ihrer Art. Auf 33.000m² werden bis zu 35.000 Tonnen an biogenen Abfällen zu frischen Bio-Komposten und hochwertigen Erdmischungen verarbeitet. Geschäftsführer Stefan Tollinger: „Wir bei Brantner haben uns zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit zu leben und die Zukunft der Abfallwirtschaft aktiv zu gestalten. Wir sind überzeugt, dass die Abfälle von heute die Ressourcen von morgen sind.“
Quellen:
*Bundesabfallwirtschaftsplan 2023, Teil 1, S. 139 (Tabelle 73) und S.134 (Tabelle 70) www.bmk.gv.at
** Gelber Sack/Gelbe Tonne: NÖ Umweltverbände und Brantner ziehen positive Bilanz Gelbe Tonne: Sammelmenge in Wien steigt um rund 20 Prozent
Siedlungsabfall (Restmüll) je Einwohner:in in Österreich:
Bundesland
Aufkommen Haushalte & ähnliche Einrichtungen (t) Aufkommen Haushalte und ähnliche Einrichtungen
(kg/EW)
Vorarlberg 30.184 75
Oberösterreich 175.434 118
Tirol 95.827 126
Burgenland 37.702 128
Steiermark 166.803 134
Niederösterreich 244.108 145
Salzburg 91.135 163
Kärnten 99.527 177
Wien 526.804 276
Österreich (gerundet) 1.467.524 165
Übersicht: Die Mitgliedsbetriebe des VOEB
Bilder, Abdruck honorarfrei © VOEB
Bild 1: Bei der VOEB Regionaltagung Niederösterreich, Wien und Burgenland besuchten die heimischen Recyclingbetriebe Brantner Erdenreich
Über den VOEB:
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Abfall- und Ressourcenwirtschaftsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 250 Mitgliedsunternehmen (44 in der Steiermark) und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten österreichischen Abfallwirtschaftsbetriebe. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter, entsorgt rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.
www.voeb.at
Rückfragen:
Mag. Daisy Kroker - Geschäftsführerin VOEB
Tel.: (01) 713 02 53
E-Mail: kroker@voeb.at
Website: www.voeb.at