Erreichung der EU-Klimaziele: Recyceln statt Deponieren

Öffentlichkeitsarbeit,  Europa

Recycelter Abfall schont die Umwelt und schafft Rohstoffe

Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) fordert, das Potenzial von Recycling in Europa verstärkt auszuschöpfen, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Bis 2035 könnten dank einer effektiven Kreislaufwirtschaft allein in Europa 600 Millionen CO2-Äquivalente eingespart und 170.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Zahlreiche Studien sehen im Recyceln statt Deponieren von Abfall eine der wirksamsten Einzelmaßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen. Österreich geht mit gutem Beispiel voran.

Wien, 8. Oktober 2019 – Beim Thema Klimaschutz geht es immer wieder um die Frage, wie Treibhausgase reduziert werden können. Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) hat darauf eine klare Antwort: Abfall recyceln statt deponieren. Deutschland und Österreich sind bereits vor Jahren mit gutem Beispiel vorangegangen und haben ein Deponieverbot von unbehandelten Siedlungsabfällen beschlossen. Diese Maßnahme hat zu einer enormen Reduktion von Treibhausgasen geführt und bewirkt gleichzeitig, dass aus recyceltem Abfall wertvolle Rohstoffe für die Wirtschaft entstehen. In den meisten EU-Ländern wird Abfall jedoch noch immer nicht recycelt. „Wenn es um die Erreichung der Klimaziele geht, spielt Recycling eine untergeordnete Rolle. In Wahrheit gehört die Beseitigung von Deponiegas und das Recyceln von Abfall zu den wirksamsten Maßnahmen, um die Treibhausgase zu reduzieren“, bestätigt Hans Roth, Präsident des VOEB.


Deponieverbot senkt Treibhausgase massiv

Mülldeponien sind eine wesentliche Quelle von Methan, einem Gas mit enormer klimaschädlicher Wirkung. In Österreich konnten seit dem Jahr 1990 die Treibhausgasemissionen der österreichischen Abfallwirtschaft um ein Drittel – nämlich 1,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent – reduziert werden. Diese Verbesserung ist unter anderem auf das Deponieverbot für biogenes Material zurückzuführen, das 2004 in Kraft getreten ist und bis 2009 flächendeckend in ganz Österreich umgesetzt wurde. Auch in Deutschland, wo ebenfalls ein Deponieverbot von unbehandelten Abfällen bereits eingeführt wurde, konnten die von der Abfallwirtschaft verursachten Treibhausgasemissionen massiv gesenkt werden. Vom derzeitigen EU-Ziel, bis 2035 höchstens 10 Prozent der unbehandelten Siedlungsabfälle zu deponieren, sind jedoch 18 der 28 EU-Länder noch weit entfernt. So landen in Kroatien, Griechenland oder Rumänien rund 80 Prozent der Abfälle auf Deponien und schaden der Umwelt durch den immensen Ausstoß von giftigen Methangasen enorm. 


Recycelter Abfall schont die Umwelt

Wenn unbehandelter Abfall in Deponien landet, bleiben die darin enthaltenen Rohstoffe ungenützt – in Zeiten, in denen wir täglich mehr Ressourcen verbrauchen als nachwachsen können! Wird jedoch Abfall fachgerecht recycelt, entstehen wertvolle Sekundärrohstoffe, die in der Industrie wieder zum Einsatz kommen. Je höher der Anteil von recyceltem Material in der Produktion von neuen Gütern ist, desto deutlicher reduzieren sich die Treibhausgasemissionen. So haben Berechnungen für Deutschland ergeben, dass allein die Erhöhung des Anteils an Sekundärrohstoffen in der Industrie von derzeit 15 auf 30 Prozent eine CO2-Einsparung von 60 Millionen Tonnen erbringen würde. Roth: „Abfall ist Rohstoff an der falschen Stelle. Die Nutzung von Abfällen als Ressource ist ein wesentlicher Schritt zu einer effektiven Kreislaufwirtschaft. Dadurch werden Ressourcen geschont und Treibhausgase verringert.“
Das Potenzial sei europaweit noch lange nicht ausgeschöpft, und nütze sowohl der Umwelt als auch der Wirtschaft. Die Einführung einer effektiven Kreislaufwirtschaft bis 2035 könnte laut Berechnungen der EU-Kommission 600 Millionen CO2-Äquivalente einsparen und gleichzeitig 170.000 Arbeitsplätze schaffen. „Wenn wir als Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben und gleichzeitig hohe Klimaziele erreichen wollen, dann gelingt das durch mehr Kreislaufwirtschaft“, so Roth abschließend. Der Aktionsplan der EU-Kreislaufwirtschaft deutet genau in diese Richtung: bis 2035 sollen 65 Prozent der Siedlungsabfälle recycelt werden.

Weitere Infos:
- VOEB-Film zum Thema Mülldeponien und Kreislaufwirtschaft: https://www.youtube.com/watch?v=m0Jtcsiw1i0&feature=youtu.be

Grafik Entsorgungswege der Siedlungsabfälle

Über den VOEB:
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Entsorgungsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 220 Mitgliedsunternehmen und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten österreichischen Entsorgungsbetriebe. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter, entsorgt rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.

Rückfragen:
Mag. Daisy Kroker - Geschäftsführerin VOEB
Tel.: (01) 713 02 53
E-Mail: kroker(at)voeb.at
Website: www.voeb.at

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